
Ist Euch schonmal aufgefallen, dass bei den einschlägigen Castingshows a la DSDS oder The Voice häufiger KlassiksängerInnen auftreten, die dann - oh Wunder! - innerhalb des Auftritt einen Stilwechsel zum Pop oder Rock vollziehen? Sehr zum - oh wow! - gespielten Staunen der Jury und des Publikums?
Und habt ihr schonmal gesehen, dass eine Pop- oder RocksängerIn dies in die andere Richtung bringt? - Eben.
Das funktioniert nämlich meistens nicht.
Und das liegt daran, dass klassische SängerInnen ihre Stimme kennen und vielseitig nutzen können. Sie können sie in verschiedene Genres modulieren.
Wer klassisch ausgebildet ist
singt nämlich nicht immer automatisch nur Oper!
Um mit diesem weitverbreitete Irrtum aufzuräumen.
In diesem Blogartikel erzähle ich dir diesbezüglich ein bisschen aus meiner Gesangslehrerinnenpraxis, und eröffne dir neue Perspektiven auf das Thema klassische Stimmbildung. -
Natürlich nur, wenn du offen dafür bist.
Klassische Technik heißt: lernen, wie die Stimme funktioniert.
Du willst Pop singen, Musical oder Jazz – aber deine Stimme kommt nicht ganz mit?
Dann ist die Lösung vielleicht gar nicht mehr Übung, sondern die richtige Grundlage. Klassische Stimmbildung ist keine steife Disziplin für Opernfans – sie ist das Fundament, das deiner Stimme Kraft, Ausdauer und Flexibilität gibt. Wer sie beherrscht, hat die stimmlichen Werkzeuge, um jeden Stil authentisch und gesund zu singen.
Man lernt Stimmanatomie, wie Klang entsteht, was Register, Resonanzräume und Stütze sind, wie der Atem fließt, und wie man Körper zur Unterstützung der Tonproduktion einsetzt, damit die Stimme nicht überfordert wird.
Diese Klarheit ist der Schlüssel zu stilistischer Freiheit. Denn: Man kann seine Stimme nur wirklich bewusst einsetzen, wenn man sie versteht. Genau das leistet die klassische Stimmbildung – sie macht deine Stimme zu einem verlässlichen Instrument. Ganz egal ob du einen professionellen Weg einschlagen möchtest oder als Laie Spaß hast.
Zwischen Sehnsucht und Stimmeinsatz – wenn die Stimme neue Wege sucht
Ich arbeite oft mit Frauen, die aus ganz verschiedenen Gesangs-Richtungen und unterschiedlichen Altersgruppen zu mir kommen – und doch eine Gemeinsamkeit haben:
Sie spüren, dass in ihrer Stimme noch mehr steckt.
Da sind die, die jahrelang im Kirchenchor gesungen haben. Oder solche, die früher mal Gesangsstunden hatten. Sie lieben Musik, sie lieben ihre Stimme, sie lieben das Singen – und sagen dann Sätze wie: „Ich würde so gern mal Jazz singen, aber ich weiß nicht wie, und ob ich das kann...“
Und dann gibt es die "Chorschwestern", die seit 10 oder 20 Jahren mit Begeisterung in Gospel- oder Popchören singen. Meistens war die Technik hier eher nebensächlich. Sie haben, einfach mitgesungen – mit dem Herzen voran. Wunderbar! -
Aber plötzlich kommt der Moment, in dem sie sich fragen: „Was passiert eigentlich, wenn ich mich wirklich mal mit meiner Stimme beschäftige?“
Beide Gruppen stehen an einem spannenden Punkt: dem Wunsch nach Veränderung – nach mehr Ausdruck, mehr Bewusstsein, mehr Klangvielfalt.
Vom Mitsingen zum Gestalten – wie gute Stimmbildung Türen öffnet
Wichtig zu wissen ist vielleicht: klassische Technik bildet eine Grundlage, die du dann anpasst, je nachdem in welchem Stil (Klassik, Musical, Jazz, Pop) du singen willst.
Wer aus dem klassischen Bereich kommt und beispielsweise Jazz singen möchte, muss sich mit dem Klang, der Phrasierung, der Haltung und Emotion dieses Genres auseinandersetzen.
Aber – und das ist der Unterschied –
man fängt nicht bei null an.
Denn: Wer seine Stimme kennt, kann sie auch bewusst anders einsetzen. Klassische Stimmbildung bietet das Werkzeug, um neue stimmliche Räume sicher zu betreten – ganz ohne die Angst, etwas falsch zu machen oder der Stimme zu schaden.
Nicht nur trällern – sondern wissen, was du tust
Ob du vom Kirchenchor in die Jazzlounge willst oder aus dem Gospelchor zu mehr technischer Tiefe finden möchtest: deine Stimme bringt schon viel mit. Ich helfe dir, darüber bewusst zu werden, damit du sie freier und vielseitiger einsetzen kannst – egal, auf welchem musikalischen Weg du gerade bist.
Fazit
Wenn du klassisch ausgebildet bist, kannst du damit in jede Richtung weiter gehen und dich mit etwas Übung in fast jedem Genre stimmlich sicher bewegen.
Übrigens: klassische Stimmbildung kann man nicht nur im Einzelunterricht, sondern auch wunderbar in der Kleingruppe (2-3 Personen) genießen.
Lust, das mal auszuprobieren?
Dann hake doch einfach zwei deiner Chorschwestern unter und buche eine Probestunde für klassische Stimmbildung in der Kleingruppe bei mir! Ich freue mich auf Euch!