Was zählt, wenn man wirklich Singen lernen will

Tatjana Schuba - Gesangunterricht
Tatjana Schuba - Gesangunterricht

Ich beziehe mich in diesem Artikel ausschließlich auf das Format des Einzelunterrichts und der klassischen Stimmbildung. Nicht auf  meine Workshops. Dort darf sich jede/r nach Herzenslust ausprobieren!

 

In meinen ersten Jahren als Gesangslehrerin habe ich nahezu alles unterrichtet – von neugierigen Erwachsenen bis zu Kindern, deren Eltern fest davon überzeugt waren, dass sie das nächste große Gesangstalent in sich trugen. Manche wollten nur ihren Lieblings-Popsong nachsingen, andere träumten offen von einem Auftritt bei „DSDS“.

 

Ich habe viele junge Menschen erlebt, denen vorschnell ein Mikrofon in die Hand gedrückt wurde, deren Eltern ihnen nach der vierten Gesangsstunde ein Studio mieteten, um eine CD einzuspielen (und von den dortigen Betreibern natürlich mächtig animiert und beschmeichelt wurden) – unabhängig von ihrer stimmlichen Reife oder musikalischen Fähigkeit.

 

Alles wurde beklatscht. Jeder maßte sich an beurteilen zu können, ob jemand singen kann. Und jeder Ausdruck wurde so zur Leistung erklärt.

 

Und irgendwann verschwamm die Grenze zwischen dem, was "selbstverständliche Grundausstattung" ist, und dem, was „da kann jemand singen“ oder "hat eine Begabung" ist. Die Grundausstattung wurde zur Großartigkeit hochstilisiert. Von Show-Juroren, Eltern, LehrerInnen und natürlich von Franchise-Gesangscoaches, die das Märchen von "jeder kann singen" verbreiteten -  um damit Geld zu machen.

 

Dieser Artikel ist ein Gegenentwurf. Denn wir tun uns überhaupt keinen Gefallen damit, wenn wir unsere eigenen Kunstformen zu etwas Inflationären verkommen lassen. Sie haben nämlich etwas sehr Essenzielles zu bieten, das sich erst dann erschließt, wenn man bereit ist, in die Tiefe zu tauchen - jenseits von Effekthascherei.

 

Singen ist - wenn man es lernen will -  kein spontaner Selbstausdruck. Es ist ein Weg!

 

Natürlich hat jeder Mensch ein Grundbedürfnis, sich stimmlich auszudrücken – ein gewisses Maß an "Tralala",  das für die Badewanne, den Lieblingssong im Auto oder die Westkurve völlig ausreicht.

 

Ja! Man kann damit richtig viel Spaß haben! Und nochmal Ja, so kann jeder/jede singen! Ist doch klar!

 

Um daraus aber eine tragfähige Stimme zu machen, mit einer enormen Bandbreite an Flexibilität des Könnens und des Ausdrucks, das auf Abruf bereit steht und kein Zufallsprodukt ist, bedarf es der Ausbildung.

 

Und sorry, nein, dafür ist nicht jeder/jede geeignet. - 

 

Im Gesangsunterricht baust du mit Hilfe des Coaches ein grandioses Instrument: deine individuelle Gesangs-Stimme!

 

 

 Singenlernen bedeutet, sich einer Kunstform zu nähern. Und dafür muss man sich, anders als im Instrumentalunterricht, sein Instrument erst schaffen. Zum Bespiel unter Anleitung einer Gesangslehrerin. Sie weiß, wie aus dem ungeordneten Bausatz etwas Starkes, Funktionstüchtiges entstehen kann, auf das Verlass ist.

 

Voraussetzungen dafür sind:

  • ein gewisses stimmliches Grundmaterial (Ist wie beim Tanzen. Tanzen kann jeder, aber Ballerina werden nur die, die dafür anatomisch gebaut sind. Die anderen haben es schwer, weil sie rein mechanisch im Nachteil sind. Das bedeutet aber nicht, dass sie nicht tanzen sollten!)
  • musikalisches Empfinden
  • die Bereitschaft diszipliniert zu üben
  • Eigenarbeit
  • Durchhaltevermögen und
  • Begeisterung  

 

Im Unterricht entwickelst du nicht nur deine Stimme! Auch deine Persönlichkeit wird sich positiv entfalten.

 

Du lernst im Unterricht vor allem eins: dir selbst gut und genau zuzuhören. Deine Aufmerksamkeit wird nach innen gerichtet. Du hörst nicht nur deine Töne, sondern du fühlst sie auch, wenn sie richtig sitzen.

 

Diese Form von besonderer Selbstreflektion hat auch Auswirkungen auf dein übriges, emotionales Erleben. Du wirst einfach feinfühliger, wacher, aufmerksamer. Und deine Reflektionen führen dazu, dass du auch auf der Persönlichkeitsebene klarer bist und dich schneller, entwickelst.

 

Wenn du Entwicklungsschritte machst, dann hat auch Deine Stimme etwas davon. Die Stimme spiegelt diese Prozesse. Sie kann aktuelle Vorgänge zeigen, aber auch chronische Themen.

 

Mit immer mehr Präsenz, mehr Selbstvertrauen, mehr Offenheit verändert sich auch dein Klang. Er wird freier, voller, lebendiger. Je mehr dein Selbstvertrauen wächst, desto mehr entwickelt sich deine SängerInnen-Persönlichkeit.

  

Die klassische Stimmbildung, wie ich sie unterrichte, ist also 

 

Persönlichkeitsarbeit mit Klang.

 

Sie fördert Konzentration, Achtsamkeit, Körperbewusstsein, und schenkt Klarheit und inneres Wachstum.

 

Warum ich heute nur noch mit Menschen arbeite, die wirklich bereit sind

 

Ich weiß, das schreckt dich grade ab. Du fragst Dich, ob Du wohl dazu gehören könntest. Nur Mut! Das finden wir völlig entspannt in einer Probestunde heraus. Und danach wissen wir beide, ob wir zusammen arbeiten mögen. Eine ehrliche und erwachsene Entscheidung. 

 

Ich unterrichte heute ganz bewusst nur noch Jugendliche ab 16 Jahren und Erwachsene, die bereit sind, sich auf diesen Weg einzulassen. Denn dafür ist ein gewisse Reife erforderlich.

 

Nicht, weil ich jemandem etwas vorenthalten will – sondern weil ich weiß, dass echter stimmlicher Fortschritt Zeit, Geduld und Verantwortung braucht.

 

Wer nur mal eben „singen wie XY“ möchte, zum x-ten Mal keine Zeit zum Üben hatte oder auf schnellen Applaus hofft, wird sich in meinem Unterricht nicht wohlfühlen.

 

Aber wer den Wunsch verspürt, seine Stimme ernsthaft zu entwickeln, sich selbst durch Klang zu entdecken – der ist von der ersten Minute an bei mir genau richtig. Und der wird sich selbst beim Wachsen zuschauen können und es genießen.

 

Du wirst viel lernen. Und mit jedem neuen "Aha" wird Deine Freude zu singen wachsen!


Möchtest du deine Stimme wirklich kennenlernen?

Dann melde Dich zu einer Probestunde an und wir schauen, was sich in dir entfalten möchte.

Ich freue mich darauf, dich kennen zu lernen!